Es war echt brutal hart..Manchmal bin ich vor schmerzen mit Tränen in den Augen gefahren aber es hat sich sowas von gelohnt!!
"Wir haben die ersten Tage damit verbracht unsere Sonderprüfungen abzulaufen und uns markante Punkte zu merken. Die Strecken sind anspruchsvoll aber machbar. Es gibt ein paar, für mich, neue Situationen, wie z.B. über eine 1/2 Meter breite Beton- Wasserrinne zu springen, oder tiefere Gräben, steilere Auffahrten und ein sehr steiniger, staubiger und sandiger Boden.

Trotzdem war ich guter Dinge und freute mich auf den Start am Dienstag. Das deutsche Team ist sehr professionell und die anderen Fahrer super nett. Wir hatten viel Spaß zusammen. Am Sonntag fand die Eröffnungsfeier in Pablona statt. Alle Nationen wanderten hintereinander aus der berühmten Stierkampfarena in die Innenstadt auf einen großen Marktplatz. Dort wurde jede Nation auf einer Bühne vorgestellt vor vielen spanischen Einwohnern.

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Erster Fahrtag ISDE Spanien

Mein erster Fahrtag war beendet. Ich habe es geschafft ohne Zeitstrafe durchzufahren. Die Gegend ist wirklich unheimlich schön. Ich finde die Etappen sehr anspruchsvoll, was auch damit zusammen hängt dass es unheimlich arg staubt. Wir hatten heute eine Cross Prüfung, in der ich zwei, für mich, ziemlich gute Zeiten rausfahren konnte. Auch auf der Strecke am Fahrerlager kam ich gut zurecht. Die lange Enduro Prüfung in der ersten Runde kostete mich jedoch viel Zeit, da ich durch einen anderen Fahrer, der in der steilen Auffahrt hängen geblieben ist, am Hang gestürzt bin und wirklich lange gebraucht habe mein Bike wieder den Hang hoch zu bekommen. Letzten Endes habe ich mein Ziel erreicht ohne Strafzeit ins Ziel zu kommen, auch wenn ich traurig war, dass meine Zeit nicht so gut war wie erhofft, dank des Sturzes in der Auffahrt. Am morgigen Tag fuhren wir nocheinmal die gleiche Etappen. Die Strecke ist jetzt schon enorm ausgefahren. Es war sicher, dass es noch viel anstrengender und schwerer wird.

Zweiter Fahrtag:

Lief top. Ich war das erste mal alleine unterwegs. (Also ohne Mutti Heike in den Etappen) ich war total aufgeregt! Letzlich hab ich es aber echt super gut hingekommen. Ich bin die Etappen alle gut durchgekommen und hatte genug Zeit zum schrauben vor den Zeitkontrollen. Meine Tests waren auch diesmal durchgängig gut. Ohne Crash und ohne Zeitstrafe. Ich war echt sehr zufrieden mit mir. Das I-Tüpfelchen des Tages war letzten Endes das Hinterradreifen wechseln. Ich hab es echt auf Anhieb hingekommen und beendete den Tag sehr zufrieden.

Dritter Fahrtag:

Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Ich war trotzdem sehr motiviert da ich mich am Tag davor so verbessern konnte. Dann kam ich im Wald mit meiner rechten Hand gegen einen Baum und mein Lenker ist eingeknickt und ich bin gestürzt. Dabei verlor ich viel Zeit. Meine Hände schwollen nach der Baumkollission stark an und ich hatte starke Schmerzen. Mit 3min Verzögerung beendete ich die erste Runde. Dann hat es angefangen in Ströhmen zu regnen. Die Strecke war plötzlich Spiegel glatt und man hatte oft keine Chance ohne Sturz auszukommen. Für mich war dies jetzt eine ganz neue Situation. Am schlimmsten war es den Hang herunter. Ich hatte echt riesen Angst und rutschte oft weg. Für mich was es eine riesen Herausforderung und lernphase da ich solche Streckenzustände noch nie hatte. Ich hab unheimlich viel Zeit "gefressen" durch Stürze und schließlich aus Respekt. Ich hab mich nicht mehr getraut alles zu geben, da es wirklich unheimlich rutschig war. Bis kurz vor Schluss bin ich gekommen, dann beendeten wir den Tag, um mich und mein Motorrad für den morgigen Tag vorbereiten zu können bzw. auch verarzten zu können.

Tag 4:

Ich restartete am 4 Tag für die gleiche Etappen wie an Tag 3. Das Wetter war vormittags immernoch sehr Nass und ich wusste es wird nicht einfacher. Der Boden war sehr glatt und rutschig. Ich konnte jedoch die Etappen diesmal ganz gut fahren. Die zweite Sonderprüfung war eine Cross Prüfung auf einem riesigen Acker. Der Boden war tief matschig und Spiegelglatt. Viele Fahrer, inklusive mir hatten Probleme diesen Kurs zu bewältigen. Nach ein paar Stürzen schaffte ich es einen Rhythmus zu finden und beendete die erste Runde. In der zweiten Runde kam die Sonne endlich zum Vorschein und der Boden trocknete schnell ab. Für mich war die 2te Runde viel einfacher und somit konnte ich den Tag beenden und mein Bike ins Parc Fermé schieben.

Tag 5:

Der letzte reine Enduro Tag. Diesmal waren die Etappen die gleichen von Tag 1 und 2 und Tag 3 und 4 zusammen, jedoch rückwärts. Wir hatten noch 195km auf ausgefahrenen Streckenabschnitten vor uns. Eine etwas anspruchsvolle Auffahrt im Wald hat mich besonders herausgefordert aber nachdem ich diese bewältigt hatte, wusste ich, ich muss nur noch zuende fahren. Über glücklich kamen wir alle im Ziel an und jetzt stand nur noch das letzte Abschluss Motocross Rennen an, dann haben wir es geschafft.

Tag 6:

Wir starteten in das Abschlussrennen. Es war keine richtige Motocross Strecke, sondern nur ein paar Kurven und Geraden. Der Start war auf Kies und wir fuhren zuerst auf die Motorradstraßen-Rennstrecke und dann auf den "motocross" Teil. Wir 3 deutschen Mädels beendeten das Rennen souverän und konnten den dritten Platz in der FIM ISDE Team Weltmeisterschaft einfahren.

Für mich war es eine riiiiiiesen Herausforderung. Ich habe unheimlich viel in den letzten 6 Wochen vor dem Rennen trainiert. Mir war klar, es wird alles, nur nicht einfach. Daher setzte ich mir das Ziel die 6 Tage durchfahren zu wollen. Ich wollte so sehr bis ins Ziel kommen und obwohl nur wenige an mich geglaubt haben, konnte ich es mir und allen anderen beweisen! Noch dazu mit dem tollen 3. Platz. Wir waren wirklich eine super Mannschaft.


Viiiiielen lieben Dank für Eure Unterstützung und ganz liebe Grüße an das ganze Team.

Vannessa Danz